Aktuelles
Liebe Freundinnen und Freunde des Kabaretts,
jetzt ist also das passiert, was ich schon vor Jahren angekündigt habe: Der Genitiv-Apostroph ist im Deutschen ab sofort erlaubt. Das hat der Rat der deutschen Rechtschreibung unlängst entschieden.
Folgende weitere Schritte sind demnach jetzt zu erwarten (jeweils im Abstand von wenigen Jahren):
- Der Genitiv-Apostroph wird Pflicht.
- Jedes S am Wortende wird durch einen Apostroph abgetrennt. (Schon jetzt zu bewundern bei „Kolumbu’s Bar“)
- Jeder Konsonant am Wortende wird durch einen Apostroph abgetrennt. (Siehe „Nudel’n)
- In jedes Wort muss mindestens ein Apostroph eingefügt werden. (Siehe „Schnäpp’chen“)
Ich sehe diese Entwicklung positiv: Sie ist ein wertvoller Beitrag zur Kreativität und sorgt für ein abwechslungsreiches Schriftbild.
Wi’r s’ollten dank’bar s’ein da’für.
Ebenfalls sehr dankbar bin ich meinem Freund Jörg Maurer, der wie immer weiter denkt. Von ihm kam folgende Anregung, die ich gerne der interessierten Weltöffentlichkeit zur Kenntnis gebe:
Lieber Hans,
als unweigerliche Folge der Genitiv-Apostrophen-Usurpation (GAU) ließe sich noch ein weiterer, fünfter Punkt zu Deinen Vorschlägen hinzufügen:
- Alle Buchstaben und sonstigen Zeichen werden durch einen Apostroph ersetzt, so dass der Anfang des Alten Testaments so lautet:
“ “““ “‘ “‘ ““
Und der Anfang des Grundgesetzes so:
“‘ ““‘ “‘ ““““ “‘ “““““‘
Einziges Problem: Wie stellt man in dieser Notation den Apostroph dar?
Mit vielen Grüßen und der Vermutung, dass es Dir gut geht
Dein Jörg
Letztere Vermutung trifft voll zu, weshalb ich in der Lage bin, das von ihm erkannte Problem zu lösen:
Lieber Jörg,